Geschmackswerk

Pizza – ti amo!

Knuspriger Teig, seidige Tomatensauce und geschmolzener Käse – wir sind im Pizzahimmel. Die Pizza gehört zu den beliebtesten Fast Foods der Deutschen. Authentische Pizzarestaurants, klassische italienische Zutaten und Steinöfen machen Pizza beliebter denn je.

Rezepte, Vorlieben und Zubereitungsarten variieren, schließlich ist Pizza ein wahres Vielfaltswunder: von Napoletana über Pinsa bis hin zu American Style oder Calzone. Auch die Möglichkeiten, eine leckere, knusprige Pizza zuzubereiten, sind endlos: klassisch aus dem Backofen, vom Pizzastein, aus der Pfanne, vom Grill oder aus einem heimischen Pizzaofen.

Neapolitanischer Klassiker

Die Pizza soll zwar ihren Ursprung in Mittelitalien und Griechenland haben, als die Etrusker sogenannte Pitafladen am Feuer gebacken haben. Doch heute gilt die Pizza als Nationalgericht Italiens, mit Neapel als „Pizzahauptstadt“. Die Kunst des neapolitanischen Pizzabackens wurde 2017 sogar zum Weltkulturerbe ernannt.

Wer hierzulande eine klassische neapolitanische Pizza backen möchte, muss sich an einige Vorgaben halten. Die Teigherstellung ist dabei besonders wichtig. Zudem spielen die Qualität der Zutaten und die Art des Ofens eine große Rolle. Der Teig besteht aus 4 Zutaten: Mehl, Wasser, Hefe und Salz. Beim Mehl wird Typ 00 verwendet, also klassisches Pizzamehl. Es enthält extra viel Gluten und sorgt durch das lange Kneten später für einen weichen und elastischen Teig. Je weniger Hefe ihr verwendet, desto länger sollte der Teig gehen – bei der Napoletana bis zu 72 Stunden im Kühlschrank. Ihr könnt den Teig in abgedeckten Schüsseln oder speziellen Teigboxen ruhen lassen. Frische Hefe ist optimal, wer aber nur Trockenhefe hat, kann natürlich auch diese nutzen. 1 Päckchen Trockenhefe entspricht 1/2 Würfel frischer Hefe.

Die typische Tomatensauce wird aus San Marzano Tomaten hergestellt, die aus der gleichnamigen Region in der Nähe von Neapel stammen. Das Fruchtfleisch der Flaschentomaten ist besonders fest und aromatisch, sie schmecken süßlich und wässern kaum. Sowohl frisch als auch aus der Dose einfach lecker.

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Neapolitanischer Pizzateig

4 Stück      592 kcal / 2482 kJ
Vorbereitung 20 Min.     Gehen 24–72 Std.
easy      medium     challenge

Zutaten

5 g frische Hefe

375 ml Wasser

600 g Pizzamehl (00)

1 EL Salz

2 TL Olivenöl

50 g Semola (gemahlener Hartweizen)

Zubereitung

Hefe zerbröseln und in Wasser auflösen. Mehl mit Salz vermischen und Hefemischung dazugeben. Teig mit den Händen ca. 5–10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Öl in eine große Schüssel geben und den Teig darin abgedeckt bei Raumtemperatur ca. 2 Stunden gehen lassen, anschließend ca. 20–70 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Teig ca. 3 Stunden vor dem Gebrauch aus dem Kühlschrank nehmen, in 4 Teile teilen und zu Kugeln formen. Teigkugeln einzeln in Schüsseln oder mit Abstand in eine Teigbox legen und abgedeckt bis zum Gebrauch gehen lassen.

Arbeitsfläche mit Semola bestreuen oder Teigkugeln in Semola wenden und vorsichtig mit den Händen auseinanderziehen, dabei den Teig jeweils zu runden Pizzen formen.

Pizzen nach Wunsch belegen und im vorgeheizten Pizzaofen bei 485 Grad nacheinander ca. 60 Sekunden backen. Im normalen vorgeheizten Backofen braucht die Pizza bei 250 Grad Umluft ca. 6–8 Minuten. Wer einen Pizzastein hat, heizt diesen im Backofen bei 250 Grad Umluft ca. 30 Minuten vor und backt die Pizza ca. 5–7 Minuten.

San Marzano Tomatensauce

4 Portionen     72 kcal / 302 kJ
Vorbereitung 5 Min.     Garen 10 Min.
easy      medium     challenge

Zutaten

1 EL Olivenöl

1 Knoblauchzehe

1 EL Tomatenmark

1 Dose San Marzano Tomaten (400 g)

Salz, Pfeffer

1 TL Zucker

1 EL gehackte italienische Kräuter

1 EL dunkler Balsamicoessig

Zubereitung

Öl in einem Topf erhitzen, Knoblauch dazu pressen und ca. 1 Minute andünsten. Tomatenmark dazugeben, ca. 30 Sekunden anschwitzen, mit Tomaten ablöschen, Salz, Pfeffer und Zucker dazugeben und auf mittlerer Stufe ca. 8 Minuten köcheln lassen. Sauce pürieren und mit Kräutern und Balsamicoessig verfeinern.

Pizzavielfalt zum Genießen

Für die Pizza Napoletana bestreicht ihr den ausgeformten Pizzateig mit Tomatensauce und belegt sie mit Mozzarella, z. B. Fior di latte, der etwas trockener und weicher ist als herkömmlicher Mozzarella. Der Boden ist superdünn, der Rand extrabreit. Typisch italienisch schmeckt die neapolitanische Pizza aus einem Pizzaofen, der 485 Grad heiß ist. So entsteht auch das „Leopardenmuster“ auf dem Pizzarand – und die Pizza ist in 1–2 Minuten fertig. Im Anschluss könnt ihr sie zum Beispiel mit Rucolapesto garnieren, mit bunten halbierten Cocktailtomaten belegen und mit Parmesanhobeln und Chiliflocken bestreuen. Buon appetito!

Eine American Style Pizza unterscheidet sich ein wenig von der neapolitanischen Variante. Sie hat einen dicken Boden und Rand. Durch einen höheren Hefeanteil wird sie sehr luftig. Den Teig könnt ihr zusätzlich mit Zucker und Öl zubereiten. Eine Variante ist die Deep Dish Pizza, die aus Chicago kommt und in einem hohen runden Blech oder einer gusseisernen Pfanne gebacken wird. Das Besondere: Sie wird typischerweise mit Mehl und Maismehl zubereitet, hat einen sehr hohen Rand und wird zuerst mit Käse, danach randvoll mit Tomatensauce, Toppings und noch mehr Käse belegt. Die New York Style Pizza hingegen ist sehr groß, hat einen sehr dünnen Boden, einen etwas breiteren Rand, wird meist in extragroße Stücke geschnitten und „by the slice“ serviert.

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Wenn ihr noch mehr Abwechslung sucht, könnt ihr euch an einer Pinsa, auch Pinsa romana genannt, versuchen. Sie ähnelt eher einer Focaccia und besteht meist aus verschiedenen Mehlsorten, zum Beispiel Weizen-, Soja-, Reis- oder Kichererbsenmehl. Der Teig ist sehr feucht und wird mit den Fingern auf ein Backblech gedrückt. Eine Calzone unterscheidet sich vom her Teig her kaum von einer normalen Pizza. Die Füllung wird jedoch nur auf einer Hälfte verteilt und anschließend zusammengeklappt. Calzone kann im Backofen oder in einer Pfanne mit Schmalz ausgebacken werden.

Weitere ausgefallene Ideen für euer nächstes Pizzadate:

  • Pizzateig aus Blumenkohl, Broccoli, Zucchini oder Hackfleisch
  • Crème fraîche, Pesto, Avocado oder Rote-Bete-Creme als Sauce auf deinem Teig
  • Kartoffeln, frittierte Zucchinispiralen, BBQ-Tofu oder eine herzhaft-süße Kombi als Topping auf deiner Pizza – Feige & Gorgonzola, Birne & Walnüsse, Spargel & Preiselbeeren

Die richtige Zubereitung

So abwechslungsreich unsere Pizzatoppings sein können, so vielseitig sind auch die Zubereitungsmöglichkeiten. Wer Fan der neapolitanischen Pizza ist, für den eignen sich heimische Pizzaöfen. Es gibt sie in verschiedenen Größen, mit Gas oder Holzkohle, mit Klappe zum Schließen und natürlich mit einem Pizzastein. Diese Öfen schaffen bis zu 500 Grad. 20 Minuten vorheizen bedeutet Pizzagenuss in 60 Sekunden! Elektrische Ofen-Varianten kommen auf bis zu 400 Grad, hier dauert eine Pizza rund 5 Minuten.

Für echte Grillfans gibt es Pizzasteine, die sowohl für den heimischen Grill als auch für den Backofen geeignet sind. Sie ersetzen den Steinofen und sorgen für eine gleichmäßige Hitzeverteilung. Am besten den Stein auf dem Rost, wenn möglich bei geschlossenem Deckel, vorheizen und anschließend mithilfe eines Pizzaschiebers die Pizza daraufgeben. Wenn der Stein vorgeheizt ist, bekommt die Pizza einen extra knusprigen Boden.

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Das richtige Zubehör

Wer zum/zur heimischen Pizzabäcker/in werden möchte, benötigt neben einem guten Ofen auch das passende Equipment. Zu den Basics gehören etwa eine Küchenwaage und Rührschüsseln. Praktisch sind auch entsprechende Behälter, in denen der Teig ruhen kann. Die Plastikboxen gibt es in verschiedenen Größen, in denen die portionierten Teigkugeln aufgehen können. Ein Pizzaschieber sollte auf keinen Fall fehlen – vor allem, wenn du einen Pizzastein oder einen Pizzaofen besitzt. Auf ihm lässt sich deine Pizza sicher in und aus dem Ofen oder vom Stein manövrieren. Dank des langen Griffs hältst du auch genug Abstand zur Hitzequelle.

Deep Dish Käsepizza mit Salami

4 Stücke     686 kcal / 2868 kJ
Vorbereitung 20 Min.     Backen 25 Min.     Gehen 1 Std.
easy      medium     challenge

Zutaten

10 g frische Hefe

1/2 TL Zucker

125 ml warmes Wasser

260 g Weizenmehl (405)

1 TL Salz

1 EL Olivenöl

150 g Gouda am Stück

100 g geriebener Cheddar

60 g kleine Salamischeiben

4 Portionen San Marzano Tomatensauce

50 g geriebener Parmesan

1 Handvoll Basilikumblätter

Zubereitung

Hefe zerbröseln und mit Zucker in Wasser auflösen. 250 g Mehl mit Salz und Hefemischung in einer Küchenmaschine oder mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Eine Schüssel mit Öl bepinseln und den Teig darin abgedeckt bei Raumtemperatur ca. 1 Stunde gehen lassen.

Teig auf einer mit restlichem Mehl bestäubten Arbeitsfläche mit den Händen zu einer Pizza (Ø 26 cm) formen. 100 g Gouda in Streifen schneiden, am Teigrand entlang verteilen und Pizzarand über den Gouda klappen, sodass eine Käsekruste entsteht. Teig in eine große ofenfeste oder gusseiserne Pfanne geben, dabei mit den Fingern leicht andrücken und einen hohen Rand formen.

Restlichen Gouda reiben, mit Cheddar auf den Teig geben, Tomatensauce und Salamischeiben darauf verteilen und mit Parmesan bestreuen. Pizza im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze ca. 25 Minuten backen, mit Basilikum bestreuen, in 4 Stücke schneiden und genießen.