Geschmackswerk

Alles hat seine Zeit

Eine regionale und saisonale Ernährungsweise hat jede Menge Vorteile: für deine Gesundheit, die Umwelt und deinen Geldbeutel. Saisonaler Konsum ist klimafreundlich, denn es gibt keine langen Transportwege und keinen energieintensiven Gewächshaus-Anbau. Zudem schmecken Obst & Gemüse in der jeweiligen Saison einfach besser und enthalten mehr Vitamine.

Gesundheit & Geschmack

Das Sonnenlicht beeinflusst das Wachstum der Pflanzen, ihre Inhaltsstoffe und den Geschmack. Daher schmecken Erdbeeren aus der Region aromatischer und intensiver als importierte oder Gewächshaus-Erdbeeren. Importierte Lebensmittel werden häufig geerntet, bevor sie vollständig gereift sind, dadurch haben sie weniger Geschmack und enthalten weniger Vitamine. Eine Freilandtomate etwa hat bis zu einem Drittel mehr Vitamin C. Denn Obst und Gemüse im Freilandanbau bekommen ausreichend Tages- und Sonnenlicht und sind daher aromatischer.

Regionalität & Umwelt

Import ist mit weiten Transportwegen verbunden, somit auch mit höheren CO2-Emissionen und mehr Verpackungsmaterial. Längere Transportwege bedeuten einen höheren Preis für die Lebensmittel. Im Gegensatz dazu sind regionale und saisonale Lebensmittel oft günstiger. Der längere Weg entfällt und, sofern das Angebot während der Saison ausreichend ist, die Preise können sinken.

Über den Grenzwerten

Ein weiterer Vorteil gegenüber importierter Ware ist, dass heimische Lebensmittel häufiger weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Verunreinigungen aufweisen, da die Grenzwerte in anderen Ländern teilweise höher sein dürfen oder sogar in der EU verbotene Mittel eingesetzt werden, die über das Obst und Gemüse wieder zurück ins Land kommen können. Durch den Kauf regionaler Ware, im besten Fall aus Bio-Anbau, können wir unsere Landwirtschaft unterstützen und heimische Arten erhalten.

Vorfreude ist die größte Freude

Eine regionale und saisonale Ernährung bietet trotz allem eine große Vielfalt an Lebensmitteln, die unterschiedlich verarbeitet werden können. Neue Zutatenkombinationen und Gerichte liefern ein besonderes Geschmackserlebnis, während wir auf die nächste Saison mit ihren abwechslungsreichen Obst- und Gemüsesorten warten. Um einen Überblick zu bekommen, was gerade Saison hat, hilft ein Saisonkalender.

Wenn regional draufsteht …

… ist leider nicht immer regional drin! Es gibt keine rechtlichen Regelungen oder Regionalsiegel. Die Begriffe „Heimat“ oder „Region“ sind nicht geschützt und es mangelt an Kontrollen der Qualitäts- und Herkunftsanforderungen. Eine genaue Definition, wie weit der Anbau regionaler Produkte vom Supermarkt entfernt sein darf, gibt es ebenfalls nicht.

Hier ein paar Tipps:

Das sogenannte Regionalfenster ist ein erster Schritt, die Herkunft der Zutaten, den Verarbeitungsort und den regionalen Anteil des Produktes transparenter zu kennzeichnen. Zudem gibt es Regionalinitiativen: Erzeuger, zum Beispiel Bauern, verkaufen direkt vor Ort an den Verbraucher oder an Nachbarschaftssupermärkte. Einkäufe können auch auf Märkten, in Hofläden oder Bio-Supermärkten erledigt werden.

Mit diesen zwei Rezepten lässt sich Regionalität und Saisonalität wunderbar realisieren:

Herbstpfanne
Leckere Herbstpfanne mit saisonalen Zutaten. © Schulte-Ladbeck Fotografie

Herbstpfanne mit karamellisiertem Rosenkohl, Schweinefilet und Pastinakensauce      

2 Portionen   881 kcal / 3709 kJ   Vorbereitung 10 Min.   Garen 30 Min.
easy      medium     challenge

Zutaten

150 g Pastinaken (alternativ Petersilienwurzel)
Salz, Pfeffer
400 g Rosenkohl
1 Zwiebel
250 g Schweinefilet
150 g Bandnudeln
1 EL Butter
1 EL Honig
100 g Sahne
2 EL gehackte Petersilie
1 Prise geriebene Muskatnuss

Zubereitung

Pastinaken schälen, würfeln und ca. 15 Minuten in Salzwasser garen. Rosenkohl putzen und ca. 15 Minuten in Salzwasser blanchieren. Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Schweineschnitzel trocken tupfen und in Streifen schneiden. Rosenkohl abgießen und gut abtropfen lassen.
Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser garen. Butter in einer Pfanne zerlassen, Rosenkohl zufügen, ca. 5 Minuten braten und mit Honig beträufeln. Rosenkohl aus der Pfanne nehmen. Schweineschnitzel mit Zwiebeln in die Pfanne geben, salzen, pfeffern und ca. 5 Minuten im Bratensatz rundherum anbraten.
Nudeln abgießen und ca. 100 ml Nudelwasser auffangen. Rosenkohl zur Pfanne geben und weitere ca. 5 Minuten braten. Für die Sauce Pastinaken mit Nudelwasser und Sahne pürieren, mit Petersilie verfeinern und mit Salz und Pfeffer würzen. Nudeln mit der Herbstpfanne vermischen, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken und mit Sauce servieren.

Kürbischili mit Rote-Bete-Chips und Korianderdip

4 Portionen   870 kcal / 3635 kJ   Vorbereitung 20 Min.     Garen 55 Min.   Kühlen 10 Min.
easy      medium     challenge

Zutaten

Für die Rote-Bete-Chips
4 kleine Rote Beten
1 EL Olivenöl
2 TL Meersalz

Für den Korianderdip
1/2 Bund Koriander
250 g Naturjoghurt, 1,5 % Fett
50 g saure Sahne
Salz, Pfeffer
Für das Kürbischili
1 rote Zwiebel
2 rote Chilischoten
1 Hokkaidokürbis (ca. 800 g)
1 Dose Kidneybohnen (265 g)
1 Dose Mais (140 g)
1 EL Rapsöl
1 EL Tomatenmark
400 g Hackfleisch
2 Dosen stückige Tomaten (800 g)
350 ml Gemüsebrühe
1 TL Paprikapulver
1 TL Kreuzkümmel
1 TL getrockneter Oregano

Zubereitung

Backofen auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für die Chips Rote Bete schälen und in dünne Scheiben schneiden. Mit Öl auf einem Backblech vermischen, mit Meersalz bestreuen und im Backofen 20-30 Minuten backen.

Für den Dip Koriander waschen und hacken. Joghurt, saure Sahne und Koriander verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zwiebel putzen und in Würfel schneiden. Chilischoten waschen und in Ringe schneiden. Kürbis waschen, halbieren, Kerne entfernen und Kürbis in Würfel schneiden. Kidneybohnen mit Mais abgießen. Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln, Chilischoten, Tomatenmark und Hackfleisch dazugeben und ca. 5 Minuten braten. Kürbis zufügen und weitere ca. 5 Minuten braten.

Mit Brühe und Tomaten ablöschen, Kidneybohnen und Mais dazugeben, mit Paprikapulver, Kreuzkümmel, Oregano, Salz und Pfeffer abschmecken und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Kürbischili mit Rote-Bete-Chips und Korianderdip anrichten.