
Sauerteig – der neue Hype
Seit einigen Monaten ist um das Backen von Sauerteigbrot und das Ansetzen von eigenem Sauerteig ein richtiger Rummel entstanden. Plötzlich wollen alle wieder Hermann oder Molly im Kühlschrank haben. Wir haben es ausprobiert: Es macht wirklich Spaß und schmeckt richtig gut. Denn bei dieser Form des Brotbackens geht es um Entschleunigung, Liebe zum Selbermachen und Ergebnisse, die sich sehen lassen können.
Selbstgemacht: lecker und bekömmlich
Sauerteigansatz selbst zu machen ist wirklich easy. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist nur, dass ihr etwas Geduld mitbringt. Denn je älter euer Ansatz ist, desto stärker ist die Triebkraft, die in ihm steckt. Ansonsten einfach Sauerteig und Hefe zusammen einsetzen – dann geht der Teig auf jeden Fall auf und ihr habt trotzdem den gewünschten Sauerteiggeschmack. Zusätzlich macht Sauerteig das Brot besonders bekömmlich und es bleibt relativ lange frisch.



Sauerteig for beginners
Tag 1
50 g Roggenmehl Typ 1150 und
50 g lauwarmes Wasser
in einem Schraubglas verrühren und ca. 24 Std. im Kühlschrank gehen lassen.
Tag 2
Sauerteigansatz vom Vortag mit
50 g Roggenmehl Typ 1150 und
50 g lauwarmem Wasser
verrühren und ca. 24 Std. im Kühlschrank gehen lassen.
Tag 3
50 g Sauerteigansatz vom Vortag mit
50 g Roggenmehl Typ 1150 und
50 g lauwarmem Wasser
verrühren und ca. 24 Std. im Kühlschrank gehen lassen.
Tag 4
20 g Sauerteigansatz vom Vortag mit
50 g Roggenmehl Typ 1150 und
50 g lauwarmem Wasser
verrühren und ca. 24 Std. im Kühlschrank gehen lassen.
Der Sauerteigansatz ist an Tag 5 „fertig“ und muss dann ca. alle 7 Tage erneut mit 50 g Mehl und 50 g Wasser „gefüttert“ werden. Wenn ihr nicht damit backt, müsst ihr 20 g vom Sauerteigansatz abnehmen und wieder mit
50 g Roggenmehl Typ 1150 und
50 g lauwarmem Wasser
verrühren.
Den restlichen Ansatz könnt ihr an Freunde weitergeben oder einfach entsorgen.
Falls Ihr mit dem Ansatz Brot backt, solltet ihr immer 20 g Sauerteigansatz übriglassen und wie oben beschrieben „füttern“. Ansonsten müsst ihr mit dem Ansatz neu starten.
Sauerteigbrot
1 Brot (ca. 10 Scheiben) 1957 kcal / 8239 kJ Vorbereitung 40 Min. Backen 35 Min. Ruhezeit 13 Std. 30 Min
Easy Medium Challenge
Zutaten
Für den Vorteig
60 g Sauerteigansatz
250 ml lauwarmes Wasser
250 g Roggenmehl Typ 1150
Für den Teig
1 Päckchen Trockenhefe
1 TL Zucker
100 ml lauwarmes Wasser
250 g Dinkelmehl
1 TL Salz
1-2 TL Brotgewürz
Zubereitung
Für den Vorteig Sauerteigansatz mit lauwarmem Wasser verrühren, bis sich der Ansatz vollständig gelöst hat. Mehl zufügen und alles zu einem glatten Teig verrühren. Teig abdecken und an einem warmen Ort über Nacht gehen lassen.
Für den Teig Hefe und Zucker mit Wasser verrühren und ca. 10 Minuten gehen lassen. 200 g Mehl mit Salz und Brotgewürz mischen. Mehlmischung, Vorteig und Hefemischung mit dem Knethaken zu einem Teig verkneten. Klebrigen abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen.
Teig mit restlichem Mehl zu einem geschmeidigen Teig verkneten, in ein bemehltes Gärkörbchen geben und ca. 30 Minuten gehen lassen. Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen. Das Brot auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und ca. 15 Minuten backen, danach ca. 20 Minuten bei 160 Grad weiterbacken. Brot auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Tipps zum Brotbacken
- Klopf, Klopf: Das Brot ist fertig, wenn es beim Klopfen auf der Unterseite hohl klingt.
- Vorsicht, heiß: Das Wasser darf nicht zu heiß sein, dann verliert der Sauerteig seine Triebkraft.
- Gut gemehlt: Das Gärkörbchen immer gut mit Mehl bestäuben, dann lässt sich der Teig problemlos herauslösen.
- Das Auge isst mit: Durch das Ruhen im Garkörnchen bekommt das Brot das typische Kreismuster.
- Geht auch ohne: Es ist kein Gärkörbchen für dieses Rezept erforderlich, der Teig kann auch vor dem Backen in einer abgedeckten Schüssel gehen.
- Etwas Geduld: Das Brot vor dem Schneiden mindestens 1,5 Std. abkühlen lassen.
- Gut in Form: Das Brot kann natürlich auch ein einer Kuchen- oder Backform gebacken werden.
Eine tolle Kombination:
Frisches Sauerteigbrot mit würziger Kräuterbutter
Für die Kräuterbutter
1 Knoblauchzehe
250 g weiche Butter
2 EL Rapsöl
1 TL Meersalz
4 EL gehackte, gemischte Kräuter (Tipp: Aktuell kann auch Bärlauch verwendet werden)
Für die Kräuterbutter Knoblauch schälen und mit Butter, Rapsöl, Salz und Kräutern pürieren.
Durch das Rapsöl bleibt die Kräuterbutter auch im Kühlschrank streichzart.